Haus ES & S - Aachen, Richterich

Bauzeit: 2011-2012
Baufläche : ca. 240 m2
Auszeichnung: Exkursion Holzbau - Baukonstruktion / FH Aachen / Prof. Dipl. Ing. van Bunningen


Statik: Kempen Krause, Aachen
Bauphysik: Prof. Dipl. Bauing. Zerwas Roetgen, Koblenz
Architekt: Dipl. Ing. Arch. Manfred Holzhüter, Aachen

Der Stadtbezirk Richterich liegt als Vorort nord-westlich der Stadt Aachen. Neben einigen Wohnhäusern aus dem 18. Jahrhundert im alten Dorfkern gibt es einige gut erhaltene Gutshöfe, sowie ein Schloss. 

Der 2011 errichtete und Anfang 2012 fertiggestellt Neubau wurde an ein Siedlungshaus aus der 40er-Jahren gartenseitig angefügt, wobei die vertikale Erschließung als Verbindungselement zwischen beiden Gebäuden fungiert.

Der Anbau ist im Erdgeschoss als offener Raum ausgebildet, welcher als Wohnküche genutzt wird. Im Obergeschoss befinden sich zwei Schlafräume sowie ein Badezimmer. Die ca. 10,00 m x 4,00 m Grundfläche ist im Erdgeschoss komplett verglast. Das Obergeschoss wird von den vier Stahlbetonstützen getragen und wurde als holzverschalter Kubus ausgebildet. 

Die Struktur der Gebäudes basiert im wesentlichen auf den statischen Elementen der vier Stahlbetonstützen, welche den komplett aus LENO-Platten (Brettsperrholz) bestehenden Holzkubus tragen und gemeinsam mit diesem und der Bodenplatte, die Konstruktion bilden. Hierbei sind die beiden Schlafräume als Kragarme gerechnet, sodass das innenliegende Badezimmer, gemeinsam mit den Säulen den Kern bilden.

Diese Konstruktion ermöglicht es, dass der Anbau im Erdgeschoss ohne Eckausbildung komplett verglast werden konnte und so einen interessanten Kontrast zu dem, darüber liegenden „schwebenden“ Holzkasten bildet.

Die präzisen Betonarbeiten vor Ort ermöglichten den reibungslosen Montagebau der gelieferten LENO-Platten, welche ab Werk geliefert und als Steckmodule innerhalb von 4. Std. aufgebaut wurden.

Durch die Materialwahl des Neubaus, hier Beton, Holz und Glas, wurden in Teilen die Rohbauarbeiten bereits als fertige Ausbauarbeiten genutzt.

So wird die Holzoberfläche der LENO-Platten als Decken- und Wandbekleidung verwendet:

  • Die Betonstutzen werden roh belassen
  • Die Festverglasungselemente, im Sockel- und im Sturzbereich befestigt, werden in den Stossbereichen mit schwarzem Silikon, gekoppelt mit Kompriband, geschlossen.
  • Die öffenbaren Fensterelemente im Erd- und Obergeschoss, erhalten geschosshohe Rahmen aus lasiertem heimischen Lärchenholz.
  • Die Fassade besteht aus vertikalen Lärchenholzlatten.

Die Treppe, als Verbindungselement zwischen dem Alt- und Neubau, wurde aus Konstruktionsvollholz errichtet.

Atmosphärische Lebensräume schaffen.

© Holzhüter 2016