Jugendwohnen - Köln, Mitte

Bauzeit: Juli 2011 – Frühjahr 2013


Architekt: Dipl. Ing. Arch. Manfred Holzhüter, Aachen

Das Jugendwohnheim Köln-Mitte befindet sich in der Helenenstraße im Zentrum von Köln. Der 7-geschossige, unterkellerte Betonskelettbau wurde 1967 erbaut. Im Zuge von Umbau-, Sanierungs- und Neubaumaßnahmen wurde das Wohnheim baulich erweitert.

Um für das Wohnheim optimale Raumgrößen zu erhalten, wurde die nördliche, straßenseitige Fassade bis zur Baugrenze vorgezogen. Hierzu wurde die Bestandsfassade an der Helenenstraße zunächst komplett abgebrochen. Die Fundamentkerne im Boden blieben bestehen und dienen nun als Auflager für die neue, vorgezogene Fassade. Die neuen Außenwände wurden ebenfalls als Stahlbetonskelett errichtet. Dieser Konstruktion wurde eine Fassade mit Verblendmauerwerk vorgehängt. Die neu errichtete, nördliche Fassade wurde mit bodengleichen Fenstern ausgestattet. An der südlichen Fassade bleiben die Fensteröffnungen in ihren Bestandsmassen erhalten. 

Zur Hofseite fand im Erdgeschoss ein Rückbau des Gebäudes statt. Ein sich dort befindender Pavillon wurde komplett abgebrochen. 

Für die Neuorganisation und gestalterische Umplanung des Wohnheims wurden im gesamten Gebäude alle nicht mehr erforderlichen Innenwände, Bodenbeläge und Deckenkonstruktionen abgerissen. Auch das Treppenhaus wurde abgebrochen und neu hergestellt.

Neue Raumorganisation: 

Im Erdgeschoss des Jugendwohnheims befinden sich die Rezeption sowie zwei Kompetenzräume, welche zum Blockinneren ausgerichtet sind. Von der Eingangshalle aus erreicht man ebenfalls das Bistro, welches im Erdgeschoss des „Präseshaus“ untergebracht ist. In diesem Gebäudetrakt befinden sich im Erdgeschoss ebenfalls der Raum für die Kolpingfamilie sowie, als Verbindungselement, zwischen Jugendwohnheim und Hotel, die Kapelle.

Zwei, jeweils neben dem Eingang angeordneten, Lufträume belichten den darunterliegenden Aufenthaltsraum und verbinden diesen mit dem Erdgeschoss.

In den darüber liegenden Geschossen befinden sich die Jugendzimmer. Im Norden befinden sich je 8 Einzelzimmer.

Im Süden sind neben zwei Doppelzimmern, ein weiteres Einzelzimmer sowie ein Gemeinschaftsraum angeordnet. Je ein Doppelzimmer pro Etage verfügt über eine barrierefreie Ausstattung.

Im 6. Obergeschoss reduziert sich die Anzahl der Einzelzimmer auf 4 Stück, die nördliche Fassade springt hier zurück. Die straßenseitigen Zimmer verfügen in diesem Geschoss dadurch über eine nach Norden orientierte Dachterrasse. 

Im Untergeschoss befindet sich neben dem Aufenthaltsraum ein weiterer Mehrzweckraum, eine Toilettenanlage sowie eine Waschküche. 

Das Bauobjekt wurde entsprechend den Vorgaben der Wohnraumförderbestimmungen (WFB) barrierefrei ausgeführt. Vom Eingang an der Helenenstraße führt eine Treppenanlage mit einer integrierten, elektrisch betriebenen Hebebühne/Treppenlift in die Eingangshalle. Das durch alle Geschosse führende, neu errichtete Treppenhaus verfügt über eine behindertengerechte Aufzuganlage. Die Ausführung aller Arbeiten erfolgte unter Einhaltung der barrierefreien Erreichbarkeit des gesamten Gebäudes, insbesondere: 

Die insgesamt 6 barrierefrei geplanten Jugendzimmer wurden mit einem stufenlosen Duschplatz ausgestattet.  Sanitär- sowie Badausstattungsgegenstände wurden entsprechend der Richtlinien eingebaut.

Die lichten Türbreiten innerhalb des Gebäudes und von den Aufzügen, Hauseingang sowie alle Bewegungsflächen, ggf. auch Rampen wurden entsprechend der DIN 18040 ausgeführt. Hauseingangstüren und sonstige Türen, die in den Aussenbereich führen, werden für den motorischen Betrieb ausgerüstet. Bedienelemente wie Schalter, Türklinken, Fenstergriffe, etc. wurden auf die jeweilige Standardhöhe gesetzt. Die Bodenbeläge sind innerhalb der barrierefreien Zimmer, den Gemeinschaftsräumen und sonstigen Funktionsräumen trittsicher, rutschhemmend und elektrostatisch nicht aufladbar. Die Ausstattung der barrierefreien Jugendzimmer und der Gemeinschaftsräume wurde entsprechend der DIN 18040 eingebaut.

Atmosphärische Lebensräume schaffen.

© Holzhüter 2016