Haus S - Aachen

Bauzeit: 2011-2012
Baufläche : ca. 290 m2
Auszeichnung: Exkursion Holzbau - Baukonstruktion / FH Aachen / Prof. Dipl. Ing. van Bunningen


Statik: Kempen Krause, Aachen
Bauphysik: Prof. Dipl. Bauing. Zerwas Roetgen, Koblenz
Architekt: Dipl. Ing. Arch. Manfred Holzhüter, Aachen

Das Siedlungsgebiet Schroufstrasse liegt an der ehemaligen Strassenbahnlinie, welche Brand mit Kornelimünster verband. Der westliche Bereich ist geprägt von typischen Backsteinhäusern, den Bergarbeiterhäusern der 1890er bis 1920er Jahre sehr ähnlich, in Teilen auch bereits mit verputzten Gründerzeitfassaden. Das ehemalige Fahrzeugdepot dient heute als Verkaufs- und Lagerraum für einen Lebensmitteldiscounter. In östlicher Richtung prägen Einzelgebäude mit ehemals landwirtschaftlicher Ausprägung das Erscheinungsbild der als ringförmiger Strassenzug angelegten Schroufstrasse.

Mitte der 60er bis Anfang 80er Jahre wurde die Siedlungsmitte angelegt. Diese wird geprägt durch Einfamilienhäuser, als Doppel- und Reihenhaus, mit unterschiedlicher Anordnung zum Strassenraum.  

Das Wohnensemble wurde 2011 errichtet und 2012 fertiggestellt. Es liegt am Ende einer Stichstrasse welche aus Blausteinbauensembles besteht. In dieser wurden Nebengebäuden zu Wohngebäuden umfunktioniert.

Die Grundidee des Entwurfs, getragen auch von den Bauherren, war ein Ensemble zu schaffen, welches nicht dem typischen Doppelhausbild, nämlich der symmetrischen Spiegelung, entspricht. Vielmehr sollte es wie ein Gebäude wirken, jedoch mit differenzierten Merkmalen. 

Das zweigeschossige Gebäude öffnet sich im Erdgeschoss zu dem offenen tiefen Gartenbereich. Im Ober-geschoss befinden sich zwei Kinderzimmer und ein Bad. Im Dachgeschoss wurde das Schlafzimmer und ein Arbeitszimmer, von dem aus die Dachterrasse erschlossen wird, untergebracht.

Der zweieinhalb geschossige Holzrahmenbau ist als Niedrigenergiehaus konzipiert und wurde mittels Wohnbauförderung finanziert.  Das Rastermass beträgt 62,5 / 125 cm. 

Die Holzbalkendecke aus Brettsperrholz wurde unter den Aspekten der modernen Bauphysik mittels Lehmfüllung / Dämmkammern ertüchtigt. Der Holzboden wurde schwimmend verlegt. Das Gebäude wurde mittels einer 24cm Zellulosedämmung, welche eingeblasen wurde, gedämmt. Die Innenseiten der Aussenwände wurden zusätzlich mit Mineralwolle 4cm gedämmt. Die Fassaden wurden mit einer Lärchenschalung verkleidet.

Wandkonstruktion: Holzrahmenbauweise

Deckenkonstruktion: Holzbalkendecke mit Blindboden / KVH / Lehmfüllung 

Dachaufbauten: Sparrendach KVH / BSH / Holzwolleleichtbauplatten

Aussenwanddämmung:  Zellulosedämmung / Mineralwolle / Lärchenholzschalung vertikal 

Böden: Schwimmender Holzboden Fichte / Estrichboden / Fliesenbelag

Heizung: Fernwärme 

Atmosphärische Lebensräume schaffen.

© Holzhüter 2016